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Rebbau

Rebberge haben dank ihrer klimatisch bevorzugten Lage ein sehr hohes Potenzial für die Biodiversität. Zahlreiche seltene Pflanzen, vor allem Zwiebelpflanzen wie die Weinbergtulpe, gedeihen in Rebbergen. Seltene und wärmebedürftige Arten wie Wendehals und Zaunammer, verschiedene Reptilien und eine Vielzahl an Insekten leben bevorzugt in Rebbergen. Der Herbizideinsatz ist den letzten Jahren stark zurückgegangen und man sieht immer mehr ganzjährig begrünte Rebflächen. Die Begrünung des Bodens hat viele Vorteile: sie schützt den Boden vor Nährstoffeintrag, Auswaschung, Verdichtung und Erosion. Sie regt das Bodenleben an, fördert die Bodenfruchtbarkeit und verbessert die Nährstoffversorgung der Rebstöcke. Dank dem Humusaufbau steigen auch das Nährstoff- und Wasserrückhaltevermögen sowie die CO2-Speicherung des Bodens.

Aus ökologischer Sicht ist ein gewisser Anteil offener Boden in Rebflächen erwünscht. Vor allem für Vögel und bodenlebende räuberische Kleintiere (z. B. Wolfsspinnen) verbessern sich dadurch die Jagdbedingungen. Um Brutvögel optimal zu fördern, sollte in Rebbergen etwa ein Drittel der Rebzeilen unbegrünt bleiben. Brutvogelarten wie Wendehals, Heidelerche und Wiedehopf können im Übergangsbereich zwischen dem offenen und dem begrünten Boden gut Insekten erbeuten. Eine alternierende Mahd der Fahrgassen, Mähen oder Rollen (Rolofaca) statt Mulchen, nicht zu tief mähen, sind weitere Massnahmen, die bodenbrütenden Vögel, Kleintiere und Insekten schonen. Artenarme Fahrgassen können mit speziellen Blühstreifenmischungen angesät und aufgewertet werden (siehe auch Nützlingsstreifen in Dauerkulturen).

Die Anlage und Pflege von Strukturen wie Trockenmauern, Böschungen, Felsaufschlüsse, Sträucher und Einzelbäume wertet den Rebberg weiter auf. In Höhlen brütende Vogelarten wie Wiedehopf und Wendehals lassen sich im Rebbau gezielt durch das Aufhängen von Nistkästen fördern.

Lose und bis an den Boden gespannte Rebnetze sind tödliche Fallen für Vögel und Kleintiere wie Igel. Deshalb müssen Rebnetze fachgerecht angebracht und nach der Ernte wieder entfernt werden. Detaillierte Empfehlungen bietet das Merkblatt von Agroscope.

Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt können als BFF angemeldet werden. Dann müssen gewisse Auflagen eingehalten werden, wie z.B. die alternierende Mahd der Fahrgassen.

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