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Extensiv genutzte Wiese

Extensiv genutzte Wiesen sind ungedüngte Wiesen auf Trocken- bis Feuchtstandorten. Sie stellen einen wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten wie Orchideen, Enzianarten, Spinnen, Käfer, Eidechsen, Heuschrecken und Blindschleichen dar. Der Verzicht auf Düngung fördert die Pflanzenvielfalt, sowie das Pollen- und Nektarangebot. Der späte Schnittzeitpunkt und die längere Mähintervalle ermöglichen vielen Tierarten sich erfolgreich fortzupflanzen. Durch eine schonende Schnittnutzung entsteht Ökoheu für Rinder, Galtkühe, Pferde und Schafe.

Wichtigste Voraussetzungen und Auflagen gemäss DZV
Qualitätsstufe I
Anrechenbare Fläche
Düngung
  • keine
Pflanzenschutzmittel
  • Keine, Einzelstockbehandlung von Problempflanzen erlaubt
Nutzung
  • Mindestens ein Schnitt ab 15. Juni (TZ-HZ), 1. Juli (BZ I, II), 15 Juli (BZ III, IV)
  • Herbstweide ab 1. September bis 30. November möglich
  • Mulchen verboten
  • Schnittgut abführen obligatorisch (Schnittgut darf nicht zerkleinert werden)
  • Ast- und Streuehaufen als Unterschlupf für Tiere erlaubt
Verpflichtungsdauer
  • Nach Anmeldung mindestens 8 Jahre ohne Unterbruch am gleichen Standort
Neuansaat
  • Mit kantonaler Bewilligung erlaubt für Wiesen mit unbefriedigender botanischer Zusammensetzung mit Heugras- oder Heudruschsaat oder empfohlenen Standardmischungen
Qualitätsstufe II
  • Beurteilung der biologischen Qualität der Flora mit einer Liste von Zeigerarten: für die erforderliche Mindestqualität muss die Fläche 6 Zeigerarten beherbergen.
  • Einsatz von Mähaufbereitern verboten
Beiträge
Überblick über die Biodiversitätsförderflächen und ihre Beiträge
Geeignete Standorte
  • Trockene oder feuchte, südexponierte Böden
  • In der Nähe von anderen artenreichen Wiesen oder Biodiversitätsförderflächen (Hecken, Hochstamm-Feldobstbäume)
  • Sumpfige, trockengelegte Böden und nährstoffreiche Böden sowie Standorte mit hohem Unkrautdruck (Blacke, Ackerkratzdistel) sind zu meiden
Massnahmen für Flora und Fauna
  • 1. Schnitt nach der Blüte der Hauptgräser (Fromental, Wiesen-Goldhafer, Flaum-Wiesenhafer, Aufrechte Trespe)
  • 2. Schnitt frühestens nach dem Abblühen der spätblühenden Arten, wie z. b. Wiesen-Flockenblume, und mit einem Intervall von mindestens 8 Wochen
  • Ein letzter Schnitt im Herbs,t damit der Bestand nicht zu hoch in den Winter geht (Förderung Kräuter, Unterdrückung von Gräser und Vermeidung von Grasfilz)
  • In Streifen oder von innen nach aussen mähen, sodass Tiere entweichen können
  • Bei jedem Schnitt Rückzugsstreifen stehen lassen (5 - 20 % der Fläche)
  • Schnitthöhe 7 - 9 cm zur Schonung der Tiere
  • Auf Mähaufbereiter verzichten und Messerbalken dem Rotationsmähwerk vorziehen
  • Wenn nötig die Artenzusammensetzung durch Heugrassaat oder durch die Einsaat von Streifen oder Fenstern auf gut vorbereitetem Saatbeet verbessern

Typische Arten

Tipps

Nicht gemähte Streifen bieten Heuschrecken und anderen Kleintieren Rückzugsmöglichkeiten während der Mahd.
Die Rückzugsstreifen sollten nicht länger als ein Jahr am gleichen Ort stehen bleiben, damit sie nicht verbuschen und die Qualität der Wiese abnimmt.

Humusarme, gut besonnte Standorten eignen sich am besten für blumenreiche Bestände.

Direktbegrünung: Anstatt eine Samenmischung aus dem Handel zu verwenden, kann auch reifes Schnittgut einer artenreichen Wiese auf eine geeignete Fläche übertragen werden. Die Methode ist relativ anspruchsvoll, hat aber den grossen Vorteil, dass die regionale genetische Vielfalt erhalten wird. Das Vorgehen ist im Video «Anlage einer Naturwiese mit der Heublumen-Methode» dokumentiert.

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