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Rotationsbrachen

Rotationsbrachen sind 1-3-jährige, in die Fruchtfolge integrierbare, überwinternde Flächen mit eingesäten Ackerwildkräutern. Sie bieten ein stetiges Nahrungsangebot für Insekten von Frühjahr bis Herbst. Feldlerchen und Hasen finden in Rotationsbrachen Ruhe und Nahrung für die Aufzucht ihrer Nachkommen. Durch die kürzere Standdauer und dem Anteil Luzerne in der Mischung ist die Rotationsbrache gegenüber der Buntbrache weniger anfällig auf Vergrasung und auf Unkräuter. Hingegen bietet sie ein weniger vielfältiges Nahrungsangebot für Nützlinge.

Wichtigste Voraussetzungen und Auflagen gemäss DZV
Qualitätsstufe I
Standort und anrechenbare Fläche
  • Nur Talgebiet (TZ, HZ)
  • Unproduktive Kleinstrukturen berechti­gen bis zu einem Anteil von höchstens 20 % an der totalen Fläche zu Beiträgen   
Vorkultur
  • Vor der Aussaat als offene Ackerfläche genutzt (Kunstwiese ausgeschlossen) oder mit Dauerkulturen belegt
Ansaat
Düngung
  • nicht erlaubt
Pflanzenschutzmittel
  • Keine, höchtens Nesterbehandlung (einige m2!) von Problempflanzen möglich
Pflege
  • Schnitt zwischen 1. Oktober und 15. März erlaubt
  • Schnittgut muss nicht abgeführt werden
  • Auf der geschnittenen Fläche wird eine oberflächliche Bodenbearbeitung empfohlen
  • Mulchen erlaubt

Für Tipps zur optimalen Pflege siehe "Massnahmen für Flora und Fauna"

Verpflichtungsdauer
  • 1-jährige Rotationsbrache: Umbruch frühestens 15. Februar des dem Beitragsjahr folgenden Jahres
  • 2- bis 3-jährige Rotationsbrache: Umbruch frühestens 15. September des zweiten bzw. dritten Beitragsjahres
  • Am gleichen Standort gilt danach eine Anbaupause von 2 Jahren
Ausschlusskriterien
  • Winde: Deckungsgrad mehr als 33 % der Gesamtfläche oder
  • Quecke: Deckungsgrade mehr als 33 % der Gesamtfläche oder
  • Totaler Grasanteil (inkl. Ausfallgetreide): Deckungsgrad im 1. bis 4. Standjahr >66 % der Gesamtfläche oder
  • Blacke: mehr als 20 Pflanzen pro Are oder
  • Ackerkratzdisteln: mehr als 1 Nest pro Are (=5 Triebe pro 10 m²) oder
  • Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia): Nulltoleranz (Melde- und Bekämpfungspflicht)
Beiträge
Geeignete Standorte
  • Nährstoffarme, steinige und sonnige Standorte
  • Wenige Problempflanzen
  • Nicht in der Nähe vom Wald
  • Nicht entlang stark befahrener Strassen und stark begangenen Wegen (Hunde!) oder in der unmittelbaren Nähe von Siedlungen anlegen
Massnahmen für Flora und Fauna
  • Möglichst nicht mulchen, da viele Insekten und Kleintiere den Vorgang nicht überleben.
  • Ökologisch wertvoll ist ein abschnittweises Mähen, da so unterschiedliche Sukzessionsstadien entstehen.
  • Schnittgut (sauberes) als Rückzugsort auf grossen Haufen in der Brache legen.
  • Regalmässig nach Unkräutern und Neophyten kontrollieren.
  • Die Anlage von Kleinstrukturen (Ast-, Steinhaufen, Gebüschgruppen) wertet die Brachen weiter auf.
  • Möglichst lange am selben Standort lassen.

Typische Arten

Vorteile der Rotationsbrache gegenüber der Buntbrache

Vorteile:
• Geringere Vergrasung wegen kürzerer Standdauer.
• Weniger Unkrautprobleme dank Luzerne in der Mischung.
• Gut in die Fruchtfolge integrierbar.
Nachteile:
• Geringere Strukturvielfalt und geringerer Aufbau von Nützlingspopulationen aufgrund der kürzeren Standdauer.

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