Uferwiesen

Uferwiesen sind ungedüngte Wiesenstreifen entlang von Bächen, Flüssen und stehenden Gewässern. Sie vermindern den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Düngern in Gewässer, ebenso schützen sie die Böschungen vor Erosionen. Uferwiesen stellen einen wichtigen Lebensraum für Amphibien, Reptilien und Insekten dar und fördern eine typische Ufervegetation mit Mädesüss, Binsen und Weidenröschen. Handelt es sich um Fettwiesen, so können diese Raufutter liefern.

Wichtigste Voraussetzungen und Auflagen gemäss DZV
Qualitätsstufe I
Anrechenbare Fläche	Unproduktive Kleinstrukturen berechtigen bis zu einem Anteil von höchstens 20 % an der totalen Fläche zu Beiträgen. Die möglichen Kleinstrukturen sind im AGRIDEA-Merkblatt «Kleinstrukturen auf Biodiversitätsförderflächen entlang von Fliessgewässern» beschrieben. Rückzugsstreifen sind bis zu einem Anteil von 20 % anrechenbar. Maximale Breite des Streifens: 12 m oder Breite des Gewässerraums
Düngung	Keine
Pflanzenschutzmittel	Keine, Einzelstockbehandlung von Problempflanzen ab dem 4. Meter vom Gewässer erlaubt
Nutzung	Mindestens 1 Schnitt jährlich Die Flächen dürfen während der Vegetationsperiode bis zum 30. November schonend beweidet werden. Keine Zufütterung beim Beweiden (Düngung durch Weidetiere erlaubt). Mulchen verboten Schnittgut abführen obligatorisch Ast- und Streuehaufen als Unterschlupf für Tiere erlaubt
Verpflichtungsdauer	Nach Anmeldung mindestens 8 Jahre ohne Unterbruch am gleichen Standort
Neuansaat	Mit kantonaler Bewilligung erlaubt für Wiesen mit unbefriedigender botanischer Zusammensetzung mit Heugras- oder Heudruschsaat oder empfohlenen Standardmischungen
Beiträge
Überblick über die Biodiversitätsförderflächen und ihre Beiträge

Typische Arten

Blüte des Sumpfstorchschnabels — Sumpfstorchschnabel: Seine Blüten sind sehr attraktive Nektarspender für zahlreiche Insektenarten wie Schwebfliegen. Er gedeiht auf feuchten, spät gemähten Uferweisen.

Schmetterling Landkärtchen — Landkärtchen: Die Raupen dieses kleinen Tagfalters ernähren sich von Brennnesseln, die an luftfeuchten Standorten wachsen.

Sumpfrohrsänger: Er imitiert meisterhaft den Gesang anderer Vogelarten. Er brütet in der hohen Krautschicht, meist in Gewässernähe.

Moschusbock: Frisst gerne Pollen von Doldenblütlern. Er kann mit Kopfweiden im Uferstreifen gefördert werden, da sich dort seine Larven entwickeln.

Gebänderte Prachtlibelle: Sie ist spezialisiert auf langsam fliessende Bäche. Die Larven entwickeln sich im Wasser und leben räuberisch von Kleintieren. Die ausgewachsenen Libellen halten sich in der Ufervegetation auf und jagen Mücken und andere Insekten.

Tipps

Uferstreifen als Uferwiese oder als extensiv genutzte Wiese anmelden?

Uferwiesen haben keinen vorgegebenen Schnittzeitpunkt. Sie sind dort geeignet wo...

die Vegetation artennarm ist
der Streifen vor dem 15. Juni gemäht werden muss/soll (z.B. bei Fettwiesen).

Eine extensiv genutzte Wiese ist vorzuziehen, wenn...

die Vegetaion artenreich ist und die Anforderungen für die Qualitätsstufe II erfüllt werden.
der Streifen spät gemäht wird (im Tal nach dem 15. Juni)
die Fläche breiter als 12 m ist.

Extensiv genutzte Wiesen erzielen höhere Beiträge.

Kopfweiden sind ideal zur Stabilisierung von Gewässerufern. Sie sind auch für die Biodiversität sehr wertvoll. Weiden beherbergen neben Eichen die meisten Insektenarten unter den Bäumen, darunter zahlreiche Käferarten, Schmetterlinge und Ameisen. In alten Bäumen bilden sich Hohlräume, die Vögeln und Fledermäusen Nist- und Versteckmöglichkeitenn bieten.