Der Mahdzeitpunkt der extensiv genutzten Wiesen steht an. Jede Mahd ist ein Eingriff für die Lebewesen, die sich darin aufhalten. Auf der einen Seite besteht die Gefahr durch die Mähwerke erfasst oder von den Traktoren und Maschinen überfahren zu werden. Auf der anderen Seite wird der Lebensraum radikal verändert. Mobile Arten wie Schmetterlinge, Schwebfliegen, Bienen und Heuschrecken haben die Möglichkeit sich zu retten, wenn ein geeignetes Habitat in der Nähe vorhanden ist. Weniger mobile Tiere und die Eier, Larven und Puppen von Insekten haben nur geringe Chancen, die Mahd zu überleben. Mit folgenden Tipps können Wiesen als Lebensraum aufgewertet und Kleintiere während der Mahd geschont werden. Ausführliche Angaben bietet das Agridea-Merkblatt "Erntetechnik und Artenvielfalt in Wiesen".
- Eine gestaffelte Mahd verhindert, dass der ganze Lebensraum auf einmal wegfällt.
- Rückzugsstreifen dienen als Versteckmöglichkeiten für Heuschrecken und andere mobile Arten. Wenn möglich, blumenreiche, magere Stellen auswählen, nicht entlang von Strassen.
- Etliche Arten von Schmetterlingen, Zikaden und Wanzen sind auf Saumbiotope angewiesen, die ein ganzes Jahr lang stehen bleiben, z.B. entlang von Waldrändern oder Gewässern (auf Verbuschung achtgeben).
- Rotationsmähwerke, Mähaufbereiter, Mulchgeräte und Motorsensen sind besonders schädlich für Wiesenbewohner.
- Messerbalkenmähwerken bevorzugen.
- Langsames Mahdtempo ermöglicht den mobilen Tieren eher zu flüchten.
- Mit einer erhöhten Schnitthöhe können Amphibien geschützt werden.
- Die Mahdrichtung ist so zu wählen, dass Kleintiere zu den ungemähten Wiesen oder Rückzugsstreifen flüchten können. Bevorzugt von innen nach aussen mähen.
- Früh morgens oder abends mähen, um Bienen zu schonen.
- Die Wiese vor der Mahd nach Rehkitzen und Junghasen absuchen.
Nicht nur extensiv genutzte Wiesen sind Lebensräume auch in anderen Mähwiesen leben Tiere. Die Broschüre Schlaumähen gibt Tipps zu Mähaufbereiter und der Mahd von blütenreichen Wiesen, wie Kleegraswiesen, die gerne von Honig- und Wildbienen aufgesucht werden.