Im Spätsommer bis weit in den Winter hinein leuchten uns die roten Hagebutten in den Hecken von Flur und Siedlung entgegen. Doch Wildrosen bieten das ganze Jahr über eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Wildtiere: Mit Nektar, Pollen, Pflanzensaft, Blüten, Blättern, Stängeln und natürlich den Früchten decken sie viele Bedürfnisse ab. So dienen sie über 100 Insektenarten und rund 30 Vogel- und Säugetierarten als Nahrung und Lebensraum.
Für den Menschen sind insbesondere die Hagebutten eine wertvolle Ressource, denn sie zählen zu den Vitamin-C-reichsten Früchten unserer Breitengrade. Es empfiehlt sich, sie in der kalten Jahreszeit als wärmenden Tee zu geniessen oder aus ihrem Fruchtfleisch eine köstliche Konfitüre herzustellen.
Für die Verarbeitung der Früchte ist die Grösse der Hagebutten entscheidend. In höheren Lagen tragen die Apfel-Rose (Rosa villosa L.) und die Alpen-Hagrose (Rosa pendulina L.) vergleichsweise grosse Hagebutten. In tieferen Lagen sind dies die Busch-Rose (Rosa corymbifera Borkh.), die Wein-Rose (Rosa rubiginosa L.), die Filzige Rose (Rosa tomentosa Sm.) oder die Hunds-Rose (Rosa canina L.). Die Apfel-Rose und die Wein-Rose gelten als potenziell gefährdet und verdienen bei Neuanpflanzungen besondere Beachtung.
In der Schweiz sind 30 Wildrosenarten heimisch, die sich oft am besten anhand ihrer Früchte unterscheiden lassen. Knapp zwei Drittel der einheimischen Wildrosen sind potenziell bis stark gefährdet. Deshalb wurden in den letzten Jahren verschiedene Projekte zur Förderung der Wildrosen lanciert, beispielsweise im Jurapark Aargau, im Naturpark Diemtigtal oder in Ob- und Nidwalden. Dort finden sich auch wertvolle Tipps für die Anpflanzung und den Bezug von Wildrosen. Eine Übersicht zu den gefährdeten einheimischen Wildrosen und ihren Bezugsquellen findet sich auf dem Sortenfinder von ProSpecieRara unter dem Stichwort «Wildrose». Wer alle Wildrosenarten an einem Ort erleben möchte, kann das Wildrosenarboretum in Hallwil AG besuchen.







