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Getreide in weiter Reihe

Getreide in weiter Reihe umfasst die Weitsaat von Winter- und Sommergetreide und ist eine Massnahme zur Förderung der Biodiversität auf der Produktionsfläche ("in-crop" Massnahme). Von weitgesäten Bereichen profitieren Feldlerchen, Feldhasen und seltene Ackerbegleitflora. Zusätzlich wird auch die funktionelle Biodiversität gestärkt, indem z.B. potenzielle Schädlinge im Getreide effizienter in Schach gehalten werden.

Wichtigste Voraussetzungen und Auflagen gemäss DZV
Qualitätsstufe I
Standort
  • alle Zonen
Vorkultur
  • Keine Einschränkung
Ansaat
  • Flächen mit Winter- und Sommergetreide (möglich sind alle Getreide Sorten, Empfehlungen siehe Massnahmen für Flora und Fauna), mit mind. 40 % der Anzahl Reihen über die Breite der Sämaschine ungesät. Die Verteilung darf variieren.
  • Der Reihenabstand in ungesäten Bereichen beträgt mindestens 30 cm. D.h. bei Sämaschinen mit Reihenabstand unter 15 cm müssen 2 Reihen ungesät bleiben, bei Sämaschinen ab 15 cm Reihenabstand nur 1 Reihe. Der Reihenabstand wird zwischen den Mittellinien zweier benachbarter Ansaatreihen gemessen.
  • Diese Vorgaben gelten auch für Quersaaten an den Stirnseiten der Flächen.
  • Untersaaten mit Klee oder Klee-Grasmischungen sind erlaubt.

Beispiele möglicher Saatmuster

Düngung
  • Erlaubt (Es wird empfohlen, die Düngung dem Ertragspotenzial anzupassen. Damit wird einem ungünstigen Mikroklima und damit Pflanzenkrankheiten vorgebeugt.)
Unkrautmanagement
  • Unkräuter dürfen im Frühjahr entweder durch einmaliges Striegeln bis zum 15. April oder durch eine einmalige Herbizidanwendung bekämpft werden. Im Herbst sind Herbizidanwendung und Striegeln erlaubt. Pflanzenschutzbehandlungen mit Produkten anderer Kategorien als Herbiziden (z.B. Fungizide) sind nicht eingeschränkt.
Bodenerosion vermeiden
  • Durch fehlenden Bewuchs in den weiten Reihen besteht ein erhöhtes Erosionsrisiko. Deshalb sollte die Massnahme an möglichst ebenen Standorten angelegt werden. Auch wenn das Erosionsrisiko am Standort gering ist, sollten Massnahmen ergriffen werden, um der Bodenerosion entgegenzuwirken: Anlage der Reihen hangparallel (quer zum Gefälle), Bodenbedeckung, Untersaaten, reduzierte Bodenbearbeitung oder Massnahmen zur Erhöhung des Humusgehaltes.
Bemerkung
  • Ab 2025 können Betriebe mit mehr als 3 ha inländischer offener Ackerfläche in der Tal- und Hügelzone Getreide in weiter Reihe als BFF an den erforderlichen 3,5 % BFF-Anteil auf Ackerfläche und an die 7 % BFF auf dem Landwirtschaftsbetrieb anrechnen lassen. Alle anderen Betriebe können die Massnahme zwar umsetzen und erhalten auch die Beiträge, die Fläche kann jedoch nicht an die 7 % (3,5 % bei Spezialkulturen) angerechnet werden.
  • Maximal die Hälfte des erforderlichen Anteils von 3,5 % an BFF auf Ackerfläche darf durch die Anrechnung von Getreide in weiter Reihe erfüllt werden. Nur diese Fläche wird an die 7 % BFF auf dem Landwirtschaftsbetrieb angerechnet.
  • Diese Massnahme ist mit dem Beitrag für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Ackerbau sowie dem Verzicht auf Herbizide im Ackerbau und in Spezialkulturen kombinierbar. Durch diese Kombination wird der ökologische Wert dieses BFF–Elements gesteigert.
  • Der Beitrag ist nicht mit dem Beitrag für Ackerschonstreifen kombinierbar.
  • Wenn die Kultur vor dem Reifezustand siliert wird, ist das dem Landwirtschaftsamt zu melden. Die Kultur ist in dem Fall zu ändern auf Getreide siliert (Code 543). Mit der Änderung der Kultur fällt die Berechtigung der Beiträge für Getreide in weiter Reihe weg.
Beiträge
Massnahmen für Flora und Fauna
  • Die Massnahme ist besonders wertvoll an Standorten mit nachgewiesenem Vorkommen von Feldlerchen oder Feldhasen.
  • Zum Schutz für die Feldlerche: Stirnseiten des Feldes beidseits mit Querreihen abschliessen.
  • Felder mit einem Abstand weniger als 200m zum Wald oder anderen hohen Strukturen sind für die Feldlerche nicht geeignet.
  • Mechanische Unkrautbekämpfung einer chemischen vorziehen.
  • Saatmenge reduzieren und Düngerzugabe anpassen.
  • Flächen an vielbefahrenen Strassen meiden (Abstand mind. 50 m zu Haupt- und Nationalstrassen).
  • Massnahme optimal bei: Sommer- und Winterweizen, Hafer, Dinkel, Emmer, Einkorn. Futtergetreide wie Gerste und Triticale wachsen dicht und bestocken stark, was die Wirkung für die Biodiversität reduziert.

Typische Arten

Tipps

Getreide in weiter Reihe wird idealerweise kombiniert mit BFF Typen auf Ackerland (Brachen, Säume) sowie ressourcenschonenden Verfahren wie dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel oder dem herbizidlosem Anbau. Durch eine solche Kombination wird der ökologische Wert dieses "in-crop" BFF–Elements deutlich gesteigert. 

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